Im Mittelalter schlossen sich Steinmetze und
Baumeister von großen Sakralbauten wie Kirchen und Domen in den Bauhütten
zusammen.
Die Handwerker besaßen besondere Fachkenntnisse im Bereich des Bauwesens, der
Geometrie und der Statik. Schriftliche Aufzeichnung gab es nicht, das Wissen
wurde in den Bauhütten mündlich weitergegeben und der Bau und die jeweiligen
Aufgaben für den einzelnen vor Ort in jeder Bauhütte einer Kirche organisiert.
Notwendige Erläuterungen von Details wurden, wenn nötig, vom Meister in den
Sand gezeichnet und anschließend wieder ausgewischt.
Der Kirchenbau durch die Bauhütten galt als Sinnbild göttlicher Ordnung. Mit der Arbeit verbanden sich religiöse, moralische und ethische Vorstellungen sowie rituelle Handlungen.
Einen besonderen Platz in diesen Vorstellungen nahm der Tempel Salomons und seines Baumeisters Hiram ebenso wie der Heilige Johannes ein
Als sich die sakralen Bautätigkeiten im 16. Jahrhundert verringerten, wurden in die Gemeinschaften der Bauhütten sogenannte angenommene Maurer aufgenommen. Die operative Maurerei trat allmählich in den Hintergrund und die spekulative Maurerei gewann mehr und mehr Bedeutung, d.h. moralische und ethische Fragen traten neben der Geselligkeit in den Vordergrund.
Schließlich bildeten sich in England zu Beginn des 18. Jahrhunderts Gesellschaften mit diesen Zielen der spekulativen Maurerei unter weiterer Verwendung der Bauhüttentradition.
1717 vereinigten sich in London vier solcher „Lodges“ zur ersten Großloge von London. Über Frankreich breitete sich die Freimaurerbewegung international aus.
1737 entstand in Hamburg die erste deutsche Loge in Ableitung vom englischen Wort „lodge“, was soviel wie “Hütte“ bedeutet.
Im Laufe der Zeit bildeten sich verschiedene Riten aus, die ihre „Brüder“ auch in verschiedene Erkenntnisstufen, sogenannte Grade, einteilen.
Heute sind in Deutschland etwa 15.000 Freimaurer mit ihren örtlichen Johannislogen in fünf Großlogen organisiert.